Halbes Dutzend nach holprigen Start
Nach den zuletzt ernüchternden Auftritten wollte man an diesem Tag Wiedergutmachung betreiben. Doch die Gespenster der Auftritte gegen Mertendorf schienen noch immer nicht gebannt, wenn man die ersten Minuten des Spiels gegen die Reserve des FC RSK Freyburg mit ansah.
Schon in der ersten Minute musste Sven Quandt mit Zuhilfenahme seiner Fingerspitzen gegen Jacob Saupe den frühen Rückstand verhindern. Kurz schien es, als würde es einen Ruck in der SG geben, als nach Vorstoß über Nico Göttner, Harley Kriebel zum Abschluss kam, den Steve Sorge im RSK-Tor abwehren konnte, wo schließlich Adrian Bditer eine weitere Möglichkeit verbuchen konnte, aber Sorge hier wieder die Oberhand behalten konnte. Schon im Gegenzug brannte es dann wieder lichterloh, als Saupe freistehend am glänzend aufgelegten Quandt scheiterte. Zu ungenau war dann auch der Versuch aus der zweiten Reihe durch Christian Werner.
Der Gast aus Freyburg war besser im Spiel und erarbeitete sich auch weitere Möglichkeiten, die aber ungenutzt blieben, während die SG hinten recht wacklig wirkte und nach vorn zu umständlich und ungenau agierte.
Das sich das Auslassen der Möglichkeiten rächen wird, wurde den Gästen dann nach einer halben Stunde Spielzeit unerbittlich vor Augen geführt. Von Göttner eingeleitet, konnte sich Conrad Plutz auf der rechten Seite durchtanken und passte dann in die Mitte, wo Christian Gebhardt mit der Fußspitze, das Leder über die Linie bugsieren konnte. Das schien nun den Offensivgeist des Gastgebers zu beleben. Ein nach Eckball von Bditer von Plutz aufs Tor gebrachter Abschluss konnte noch auf der Linie geklärt werden. Nur zwei Zeigerumdrehungen später wurde der Torschütze im Strafraum gelegt. Den Strafstoß überließ Abwehrchef Nico Reimer schließlich Plutz, dessen letzte Aktion vor seiner vorsorglichen Auswechslung darin bestand, souverän auf 2:0 zu erhöhen. Auch die nächste Aktion war schließlich wieder von Erfolg gekrönt, als Gebhardt von links kommend aufs Tor zielte, von wo der Ball zentral abgewehrt wurde, wo H.Kriebel die Vorlage dankend zum 3:0 vollendete. Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel fiel dann gar noch das 4:0. Nach Flanke von H.Kriebel trat zunächst Felix Schneider mittig stehend über den Ball, den schließlich Gebhardt mit all seiner Routine im Kasten unterbrachte.
Nach der Pause erwartete man noch einmal ein Anrennen, der Gäste, dass dann aber nicht so intensiv ausfiel. Zudem hatte sich nun der Abwehrverbund derart stabilisiert, dass man im Sechzehner nichts mehr anbrennen ließ und nach vorn nun die deutlicheren Akzente setzte.
Nach 52 Minuten konnte man schließlich auf 5:0 erhöhen. Diesmal war es ein Freistoß von Reimer, der von Gebhardt am langen Pfosten über Sorge hinweg einköpfte. Sechs Minuten später konnte Gebhardt schließlich seinen Viererpack bejubeln, als er nach starken Seitenwechsel von H.Kriebel das halbe Dutzend vollmachte.
Auch wenn man dann den Fuß ein wenig vom Gaspedal nahm, lagen weitere Treffer durchaus im Bereich des Möglichen. So traf H.Kriebel nach Ecke Bditer nur den Querbalken, der zweite Ball landete dann im Toraus. Der nach langer Sperre zurückgekehrte Carsten Skripietz durfte sich nach Eckball auch versuchen, zielte aber vorbei. Weitere Chancen durch Bditer oder dem eingewechselten Faek Hasan blieben auch erfolglos. Die größte Chance gab es dann durch den ebenfalls eingewechselten Oliver Blumenschein, der nach Zuspiel von Skripietz noch einmal Sorge prüfte, der sich hier schon ziemlich strecken musste.
Auch wenn der Sieg mit 6:0 scheinbar eine eindeutige Sache vermuten lässt, darf man nicht vergessen, dass man ein völlig anderes Spiel erleben würde, hätte der Gast aus der Sektstadt seine anfänglichen Chancen genutzt. So konnte man in der elfminütigen Trefferphase dem Gegner den Stecker ziehen und am Ende auch verdient die drei Punkte dabehalten.
Am kommenden Spieltag ist die SG zum Zuschauen (sprich Spielfrei) eingeteilt, ehe es dann am ersten Novemberwochenende gegen die Zweittruppe der SG Blau-Weiß Bad Kösen geht, die man dann in Reichardtswerben empfängt.
Nach Spielende bat Christian Gebhardt seine Truppe in die Kabine, wo er sprichwörtlich seine Schuhe an den Nagel hängte, um sich nun fortan gänzlich dem Trainerdasein zu widmen. Mit einen Viererpack gelang damit ein würdiger Abschluss nach 34 Jahren als Spieler.
Die SG LSV/FCM spielte wie folgt: Sven Quandt, Michael Kraft (81.Min: Sven Scholze), Nico Reimer, Mickey Kriebel, Carsten Skripietz, Nico Göttner (76.Min: Oliver Blumenschein), Rene ´Kindschuh (65.Min: Faek Hasan), Adrian Bditer, Christian „CB10“ Gebhardt (59.Min: Jason Kupka), Conrad Plutz (34.Min: Felix Schneider) und Harley Kriebel
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