Kein guter zweiter Durchgang
Im vorletzten Heimspiel der Saison empfing man mit der Zweitmannschaft von Rot Weiß Weißenfels jene Elf, die dem LSV die bis dato letzte Niederlage zugefügt hatte.
Und es begann durchaus verheißungsvoll. Schon in der ersten Minute brachte Damian Kuszek einen langen Ball nach vorn, wo Sebastian Brunn im Tor der Gäste aber im Herauslaufen keine gute Figur abgab und somit der Weg für Costin Ion zur frühen Führung geebnet war.
Doch wer nun dachte, dass gegen mit nur zehn Mann angetretenen Gästen sich das Spiel zum Selbstläufer entwickeln könnte, sah sich getäuscht. Denn in den nächsten Minuten waren die Rot Weißen aus Weißenfels die tonangebende Mannschaft. So kam Elias Zamba nach Abstimmungsproblemen zu einer Möglichkeit, die Sven Quandt zunichtemachen konnte.
Nach zehn Minuten musste LSV Coach Bernd Kloss zum ersten Mal wechseln. Bei einer Abwehraktion hatte sich Kai Buhlmann das linke Knie verdreht, dass ein Weiterspielen nicht mehr möglich war. Für ihn kam Carsten Skripietz ins Spiel. An dieser Stelle die besten Genesungswünsche an Kai.
Wenig später kam Steffen Jaentsch an der Strafraumgrenze zum Abschluss und verfehlte das Ziel nur um wenige Zentimeter.
Erst danach fand man wieder besser ins Spiel und konnte auch einige Möglichkeiten verbuchen, die Clemens Kaufmann zunächst mit einem Drehschuss und später nach Zuspiel von Conrad Plutz vergab. Auf der Gegenseite bekam Quandt gerade noch die Hände hoch und konnte die Möglichkeit von Henry Wiesner entschärfen.
Auf Seiten des LSV bot sich dann Tino Zimmermann die Chance die Führung auszubauen, sein Schuss konnte jedoch noch vor der Torlinie geklärt werden. Den Nachschuss vergab Adrian Mikitiuk.
Aufregung herrschte dann wieder im LSV Strafraum, als nach einem nicht geahndeten Handspiel von Meron Tsegabrhan der Ausgleich in der Luft lag. Doch letztlich konnte er Quandt nicht überwinden.
Für Beruhigung sorgte schließlich das 2:0 nach 26 Minuten. Mit einem Doppelpass mit Damian Kuszek leitete Mikitiuk seinen Treffer ein und vollendete schließlich rechts unten. Zehn Minuten später durfte dann Plutz jubeln. Zunächst wurde sein erster Schuss geblockt, aber beim zweiten Versuch fand er die Lücke zum 3:0. Mit einem wuchtigen Schuss aus 16 Metern machte nur zwei Minuten später Andreas Zimmermann nach Zuspiel von Namensvetter Tino das 4:0.
Nach diesem Doppelschlag musste wieder Quandt mit einer starken Reaktion gegen Moustapha Sani seinen Kasten reinhalten.
Kurz vor der Pause kam der LSV in seine wohl beste Phase. Allerdings brachte Ion dann aus Nahdistanz das Kunststück fertig, nach Querpass von Kaufmann den Ball über den Kasten zu setzen. Besser machte er es dann in der vierten Minute der Nachspielzeit nach einer gelungenen Kombination zum 5:0 Pausenstand.
Unerklärlicherweise schaltete man in der zweiten Hälfte merklich runter. Einerseits lag man mit fünf Treffern vorn und dann war auch die (vermeintliche) Niederlage der SG Langendorf/WFV durchgesickert.
Es ergaben sich zwar weitere Möglichkeiten, aber insgesamt blieb der LSV unter seinen Möglichkeiten und wirkte mehr mit sich selber beschäftigt, als mit dem Gegner. Die größte Möglichkeit ergab sich für Clemens Kaufmann, der nach Flanke von Plutz aber nur den Pfosten traf.
Nach 918 Minuten ohne Gegentreffer kam der Gast dann auch zum 5:1 durch Tsegabrhan, der Quandt keine Chance ließ. Nur acht Minuten später kassierte man sogar einen weiteren Gegentreffer. Nach Ballverlust im Mittelfeld nahmen Tino Zimmermann und Chris Czernik Tsegabrhan im Strafraum in die Zange, der dann auch zu Fall kam. Dem ersten Elfmeter von Henry wurde noch die Anerkennung verweht; doch auch beim zweiten Versuch zeigte er keine Nerven und verlud Quandt erneut.
Am Ende brachte man das Spiel mit einer desolaten zweiten Hälfte über die Runden. Auch wenn das 5:2 auf dem Papier eine deutliche Sprache spricht, darf man wohl davon ausgehen, dass der Gegner bei voller Kapelle und deren individueller Klasse in mehr mannschaftsdienlicher Spielweise gepackt dem LSV vor mehr Probleme hätte stellen können.
Zum Zeitpunkt des Spielendes durfte man sich durch die 1:2 Niederlage der SG Langendorf/WFV als Kreismeister und Kreisoberligaaufsteiger fühlen. Nun, 24 Stunden später scheint der Jubel darüber verfrüht sein. Durch den Einsatz nicht spielberechtigter Akteure auf Seiten des ESV Herrengosserstedt II wird dieses Spiel ein Fall für das Sportgericht. Es ist davon auszugehen dass die Langendorfer die Punkte zugesprochen bekommen.
In 14 Tagen hat man gegen den SSC Weißenfels III den ersten Matchball, um die Kreismeisterschaft zu gewinnen.
Der LSV spielte wie folgt: Sven Quandt, Andreas Zimmermann, Chris Czernik, Tino Zimmermann, Kai Buhlmann (13.Min: Carsten Skripietz), Michael Kraft, Conrad Plutz (57.Min: Nico Reimer), Clemens Kaufmann, Adrian Mikitiuk (57.Min: Sven Scholze), Costin Ion und Damian Kuszek
Das Spiel der SG Markwerben/ LSV II gegen den TSV Großkorbetha II wurde abgesagt.