Torspektakel
Nachdem man am vergangenen Wochenende kampflos von Rang Eins auf Vier gerutscht war, bot sich nun die Gelegenheit gegen die sportlich unbekannte SG Balgstädt / Laucha II wieder Boden gut zu machen. Doch in den ersten zwanzig Minuten zog zunächst der Gast die Partie an sich. Maik Jänichen prüfte in der Anfangsphase Sven Quandt im Kasten des LSV. Wenig später konnte Conrad Plutz einen weiteren Vorstoß der Balgstädter gerade noch klären, dem allerdings ein nicht geahndetes Handspiel voraus ging. Kurz darauf bot sich dem quirligen Hossein Mosavi eine weitere Möglichkeit, die Quandt aber zunichte machen konnte. Mit der ersten Möglichkeit des LSV nach zehn wurde es aber schon brandgefährlich. Nach Zuspiel zog Costin Ion direkt ab und zwang Erik Ulrich im Balgstädter Kasten zu einer starken Reaktion. Der Gast zeigte dennoch die reifere Spielanlage; der LSV reagierte mehr, als zu agieren. Doch dieses Reagieren stellte nach zwanzig Minuten das Spiel komplett auf den Kopf. So erzwang Ion einen Ballverlust der Balgstädter Hintermannschaft und hatte dann das Auge für den aussichtsreich stehenden Damian Kuszek, der zum 1:0 vollenden konnte. Nur zwei Minuten später baute Kuszek die Führung weiter aus, als er von Adrian Mikitiuk in Szene gesetzt wurde und wieder Ulrich keine Chance ließ.
Der Sekundenzeiger schaffte gerade zwei Umdrehungen, da durfte auch Ion einen Treffer bejubeln. Clemens Kaufmann fand die Lücke, in die Ion hineindrängte und zum 3:0 vollendete. Diese drei Treffer innerhalb eines vierminütigen Zeitfensters zeigte nun Wirkung im Spiel der Balgstädter. Der LSV geriet nun nahezu in einen Rausch. Nach einer knappen halben Stunde durfte man gar das 4:0 durch den frischgebackenen Vater Nico Reimer bejubeln, der einen Freistoß von der linken Seite in Richtung Tor zirkelte, wo er schließlich im langen Eck zum Erliegen kam. Noch vor der Pause ergaben sich noch weitere Torchancen. Chris Czernik legte auf Kuszek ab, dessen Drehschuss aber knapp das Ziel verfehlte. Reimer zog dann über links nach innen; brachte aber keinen Druck hinter den Ball. Ähnlich erging es Sebastian Lehnert bei seinem Kopfball, den Reimer nach Zuspiel von Kuszek in den Strafraum brachte. Die größte Möglichkeit bot sich dann aber Mikitiuk, der seinen Meister allerdings in Ulrich fand.
Es schien, als hätte die Pause den Gästen besser getan; die ähnlich wie in Hälfte Eins engagierter starteten und nach 52 Minuten nach ungestümen Einsatz im Strafraum einen Strafstoß zugesprochen bekamen, den Dominik Mohs zum Anschlusstreffer verwandeln konnte, obwohl Quandt in die richtige Ecke abgetaucht war. Doch man fand recht schnell die passende Antwort; diesmal durfte sich Czernik über seinen ersten Saisontreffer nach Zuspiel von Kuszek freuen. Überlegt schob er an Ulrich vorbei ins lange Eck. Kurz darauf verhinderte Ulrich einen weiteren Treffer, als er den Abschluss von Kuszek parierte. Doch nach 59 Minuten war auch er machtlos, als nach Eckball Ion mit Kopf zum 6:1 vollendete. An dieser Stelle möchte ich den Gästen Respekt zollen, die auch nach diesem Spielstand nicht auf Ergebnishalten aus waren, sondern weiterhin offensiv bemüht blieben, aber ein ums andere Mal an der wieder gut stehenden Abwehrreihe des LSV hängen blieb und so aber auch für Konter anfällig waren. Allerdings konnten Kaufmann und Kuszek zunächst nicht weiter das Ergebnis nach oben drehen. Das wohl schönste Tor blieb dann Kaufmann vorbehalten, der nach Zuspiel von Reimer Volley aus 16 Metern abzog und sich ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk bescherte. Selbst danach waren die Balgstädter um Ergebniskosmetik bemüht, mussten aber kurz vor Schluss noch das 8:1 hinnehmen. Ein Freistoß von Reimer konnte der eingewechselte Andreas Zimmermann über die Linie drücken, auch wenn hier Handspiel reklamiert wurde. Am Ende bleibt ein verdienter Sieg; aber dieses 8:1 schließt nicht auf einen gnadenlos unterlegenen Gegner, der hier nie aufsteckte. Auf LSV Seite besticht man durch Effizienz und nun auch besser ausgespielten Standardsituationen. So klettert man in der Tabelle auf Platz 2.
Tabellenführer ist der FC RSK Freyburg, die ihr Heimspiel mit 2:0 gegen Leißling für sich entscheiden konnten.
Am kommenden Samstag trifft man auswärts zur Mittagsstunde auf die Reserve von Rot Weiß Weißenfels, die nach einen 0:0 in Teuchern auf Rang 5 rangieren.
Der LSV spielte wie folgt: Sven Quandt, Michael Kraft, Conrad Plutz, Carsten Täubert, Sebastian Lehnert (64.Min: Andreas Zimmermann), Chris Czernik, Adrian Mikitiuk (79.Min: Sven Scholze), Nico Reimer, Clemens Kaufmann, Costin Ion, Damian Kuszek
Neun Tore sah man auch im Spiel der SG Markwerben/ Reichardtswerben II. Gegen den Tabellenführer aus Großgörschen setzte es eine herbe 0:9 Klatsche. Vom LSV kamen folgende Akteure zum Einsatz: Torsten Nitschke, Kai Buhlmann, Christoph Bader, Ralf Pippel, Sven Scholze und Tim Böhland