Gefühlte Niederlage
Nach dem Kantersieg in Rehmsdorf erwartete man mit dem VfB Großgörschen einen unbequemen Gegner, der zwar mit Rang 10 aufwartet, aber nicht zu unterschätzen ist. Natürlich war man auch gewillt mit einem Dreier weiter im Titelrennen zu bleiben.
Doch leider blieb man am Ende auch im dritten Heimspiel in Folge wieder ohne Dreier. Die Gäste aus Großgörschen erwischten auch den besseren Start, die je nach Freistössen zu Abschlüssen kamen. Den erste Chance konnte Sven Priese im LSV Kasten noch unschädlich machen; bei der zweiten durch einen Kopfball bedurfte es nicht seines Eingreifens.
Der LSV wirkte allerdings zu nervös; speziell im letzten Drittel zu fahrlässig mit den Abspielen; die meist nur in den Raum gespielt wurden und so den VfB relativ leichtes Spiel in der Abwehr ermöglichten. Lediglich ein schöner Seitenwechsel über links auf Gabriel Nicolae, der das Außennetz traf, brachte ein wenig Torgefahr.
So war es ein vom Mittelfeld geprägtes Spiel; ehe nach zwanzig Minuten eine Hereingabe des LSV an die Hand eines Großgörscheners im Sechzehner prallte. Allerdings konnte Adrian Mikitiuk diese Gelegenheit vom Elfmeterpunkt nicht nutzen und zielte knapp an der verkehrten Seite des linken Pfostens vorbei.
Auf unserer Seite hatte man später Glück, als nach Ballverlust David Kluge allein Richtung Priese ging; wohl aber zu viel Zeit zum Überlegen hatte und schließlich den Ball vertändelte. Auf Seiten des LSV brachte Costin Ion den Ball nach innen, wo Mikitiuk Richtung Spielgerät grätschte, aber um Millisekunden zu spät, um ihn auf Kurs zu bringen.
Nach einer guten halben Stunde brachte einer der wenigen guten Pässe Robert Schenk in Position, der allerdings aussichtsreich verzog.
Dann wurde es wieder gefährlich, als sich Sebastian Ehrhardt nach langem Ball gegen Nico Reimer im Laufduell durchsetzen konnte, aber auch den Ball am Kasten vorbei legte.
Das Spiel wurde nun etwas lebhafter; auch wenn sich am Grundtenor wenig änderte, was das Offensivspiel betraf. Ein Schussversuch von Schenk aus gut 8 Metern war zu harmlos, um Tino Prössdorf in Verlegenheit zu bringen.
Auf Großgörschener Seite fehlte auch die letzte Präzision, als Kluge auf Ehrhardt ablegte, der von der Strafraumgrenze über das Tor zielte.
Kurz vor der Pause versuchte man noch einmal das Tempo zu erhöhen und kam auch noch zu einigen Möglichkeiten; allerdings ohne Fortune. So schickte Mikitiuk Torsten Günther, dessen Schuss zunächst geblockt werden konnte. Den Abpraller setzte Mikitiuk über den Kasten. Nach Ablage von Ion auf Conrad Plutz, versuchte dieser es aus der Distanz, doch auch hier musste Prössdorf nicht eingreifen. Plutz leitete dann auch die letzte Möglichkeit vor dem Pausenpfiff ein, als er von Günther bedient über rechts nach innen passte, wo sich aber Prössdorf in den Schuss von Mikitiuk warf und auch diese Möglichkeit vereitelte.
Nach der Pause konnte man zunächst noch einmal eine Schippe drauflegen und hatte kurz nach Wiederaufnahme sogar die Riesenmöglichkeit zur Führung. Ion setzte Nicolae in Szene, der über rechts nach innen passte, wo Günther aus Nahdistenz die Führung auf dem Fuß hatte; allerdings war hier noch eine gegnerische Fußspitze im Weg.
Dann folgte die kalte Dusche: Wieder war es ein unnötiger Ballverlust im Mittelfeld, von wo aus Sebastian Jahn Richtung Tor marschierte und von Reimer nicht mehr gestellt werden konnte und dann auch clever im kurzen Eck vollendete.
Nur vier Minuten später der nächste Nackenschlag. Ähnlich wie bei der Führung konnte dieses Mal Plutz die Reise von Jahn nicht entscheidend stören, der dann auf 0:2 erhöhte.
Wiederum vier Minuten später konnte man dann verkürzen und blieb somit im Spiel. Eine Hereingabe von Nicolae nagelte Mikitiuk an den Querbalken. Den Abpraller konnte Günther auf den eingewechselten Sven Scholze ablegen, der zum 1:2 einnetzte. Somit blieben noch dreißig Minuten, um das Spiel möglicherweise noch zu drehen. Aber Großgörschen verteidigte nun mit Mann und Maus. Der heute glücklose Mikitiuk blieb mit einem Freistoss in der Mauer hängen; der Nachschuss von Reimer landete in den Armen von Prössdorf. Auch ein Schuss von Ion aus 20 Metern war zu harmlos.
Großgörschen tauchte noch einmal vor dem Reichardtswerbener Kasten auf, doch der Schlenzer von Rene Eichelkraut ging am Kasten vorbei.
Aber nun begann auch die Zeit davon zu laufen. Ein Schuss von Günther strich nur knapp am Tor vorbei.
Nach 83 Minuten fiel dann der Ausgleich: Nach Freistoss von Reimer kam Michael Kraft zum Kopfball, der im langen Eck einschlug.
Danach hatte man gar noch einige Möglichkeiten das Spiel zu drehen; doch auch Günther brachte mit einer Doppelchance den Ball nicht über die Linie. Nach Ecke von Reimer kam auch noch einmal Mikitiuk aus 12 Metern zum Abschluss; zielte aber wiederholt vorbei.
Die letzte Möglichkeit hatte dann Andreas Zimmermann, doch Prössdorf rettete stark den Punkt für seine Farben.
Auch wenn man mit toller Moral noch den einen Punkt ermöglichte, fühlte sich dieses Remis wie eine Niederlage an. Man hatte sich vor dem Spiel so viel vorgenommen; konnte es aber zu selten umsetzen. Auch wenn letztlich ein Sieg noch möglich war, geht diese Punkteteilung in Ordnung.
Im Spitzenspiel entzauberte die SG Meuchen/Lützen die bis dahin ungeschlagene SG Krauschwitz/Teuchern mit 10:3!!! und holte sich die Tabellenführung.
In vierzehn Tagen reist man zum Hinrundenabschluss nach Markwerben und wird dann sehen, wo man steht.
Der LSV spielte wie folgt: Sven Priese, Nico Reimer, Conrad Plutz, Christoph Bader (46.Min: Andreas Zimmermann), Kai Buhlmann (80.Min: Philip Wiebigke), Torsten Günther, Costin Ion, Michael Kraft, Adrian Mikitiuk, Gabriel Nicolae, Robert Schenk (46.Min: Sven Scholze)
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