Hand an der Überraschung
Zum zweiten Heimspiel der Saison empfing man die Zweitmannschaft des SC Naumburg, die mit der Empfehlung, alle bisherigen Punktspiele gewonnen zu haben, antraten. Im Spiel der Gegensätze waren die Fronten geklärt; dennoch wollte man sich nach den jüngsten Auftritten teuer verkaufen.
Mit einem Freistoß in der Anfangsminute bot sich dann durchaus schon eine Möglichkeit für Sebastian Siedler, dessen Ausführung aber ohne nötigen Druck und Präzision stattfand, um den Naumburger Keeper Rene´ Bergmann ernstzunehmend zu prüfen.
Danach versuchte der Tabellenführer die Spielführung an sich zu reißen; sah sich aber einer aufopferungsvollen kämpfenden LSV Elf gegenüber. Dennoch bot sich Albert Reinicke nach Kopfball die erste wirkliche Chance, den Sven Quandt aber entschärfen konnte. Ansonsten fanden die Gäste keinen wirklichen Durchschlupf und versuchten es zunehmend aus der Distanz.
Mit gezielten Nadelstichen konnte auch der LSV für Gefahr sorgen. So zog Enrico Bossig energisch in die Spitze; sein Abschluss von der Strafraumgrenze konnte Bergmann allerdings parieren. Auf Naumburger Seite war es ein Versuch von Reinicke, dessen Schuss aus 20 Metern sich aber nur auf das Tornetz senkte.
In der besten Phase der Rot Weißen schien dann das Leid der vergebenen Chancen seine Fortsetzung zu finden. Aussichtsreich vergab Clemens Kaufmann nach schönem Zuspiel von Costin Ion. Auch ein Kopfball von Conrad Plutz verfehlte nach Eckball von Gabriel Nicolae das Ziel. Ein Ballverlust der Naumburger Hintermannschaft brachte Siedler in Abschlussposition; doch hier war wieder Bergmann auf dem Posten.
Nach 31 Minuten dann endlich die nicht unverdiente Führung. Nachdem sich Bossig einen weiteren Ballverlust erkämpfen konnte, hatte er dann noch das Auge für Siedler, der allein vor Bergmann auftauchte. Auch wenn er noch die Fingerspitzen an den Ball brachte, konnte er den Einschlag nicht verhindern.
Ein weiterer Konter über Kaufmann ging dann aber über den Naumburger Kasten. In der Schlussminute des ersten Durchgangs ging es aber noch einmal recht knapp zu, als ein Fernversuch nur knapp den LSV Kasten verfehlte.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte der Gast erwartungsgemäß den Druck; sah sich dann aber der Gefahr eines Konters ausgesetzt, den Kaufmann zu überhastet abschloss, statt den mitgelaufenen Bossig mit ins Boot zu nehmen.
Mit einem Doppelschlag in der 56.und 57.Minute drehte der SC dann das Spiel. Nach Eckball kam Patrick Heldt recht unbedrängt zum Kopfball und konnte diesen einnetzen. Direkt nach Wiederanstoß war es ein fataler Abspielfehler von Routinier Carsten Skripietz, den Eric Zander schließlich aus zwanzig Metern abschloss. Den wohl an sich ungefährlichen Schuss machte Quandt praktisch scharf und lenkte ihn unglücklich in den Kasten.
Wer weiß, wie sich das Spiel entwickelt hätte, wenn Nicolae freistehend nach Zuspiel von Ion Bergmann überwunden hätte. Doch dieser konnte den Schuss abwehren.
Danach drängte der SC zunehmend auf die Entscheidung, während der LSV im Aufbauspiel zu viele Bälle hergab. Ein weiterer Doppelschlag in den Minuten 74 und 79 machte schließlich alles klar. Jeweils nach Hereingaben von der linken Seite kam Reinicke in der Mitte zum Abschluss und stellte so seine Torjägerqualitäten unter Beweis.
So bleibt unter dem Strich eine weitere Niederlage, die aber um das eine oder andere Tor zu hoch ausgefallen ist. Man darf durchaus konstatieren, dem Tabellenführer einiges abverlangt zu haben.
Nach dem kommenden (spielfreien) Wochenende geht es dann zum SV Mertendorf.
Der LSV spielte wie folgt: Sven Quandt, Andreas Zimmermann, Chris Czernik, Carsten Skripietz (78:Min: Christian Kautz), Michael Kraft, Clemens Kaufmann (72.Min: Christopher Höffler), Costin Ion, Conrad Plutz, Gabriel Nicolae (88.Min: Tino Zimmermann), Enrico Bossig und Sebastian Siedler
Auch die SG SSC Weißenfels/ LSV II musste mit einem 0:3 eine Niederlage gegen Blau Weiß Borau hinnehmen und rutscht damit auf einen Abstiegsplatz. Zum Einsatz für den LSV kamen Ralf Pippel und Constantin Burlacu.
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