Wendung nach der Pause
Tabellenschlusslicht und Angstgegner, das waren die Voraussetzungen vor dem Treffen gegen die Reserve vom FC ZWK Nebra. Vielleicht lähmte letzteres das Spiel der SG, anders kann man sich die gezeigte Leistung im ersten Durchgang nicht erklären.
In einer zähen Angelegenheit verbuchten die Gäste dann die erste Möglichkeit nach einem Freistoß nahe der Strafraumgrenze, die jedoch von Markus Konieczny vorbei geschlenzt wurde. Danach brachte es auch für die SG zu einem Hauch Torgefahr, als Michael Kraft den rechts startenden Nico Göttner anspielte, dessen durchaus gefährliche Hereingabe aber symbolhaft keinen in der Nähe befindlichen Abnehmer fand.
So sah man sich in der 8.Minute sogar im Rückstand, als nach unglücklich abgewehrter Ecke Ronny Ihle mittig freistehend Sven Quandt im Reichardtswerbener Kasten keine Chance ließ. Dann hatte man auch das Glück, dass ein durchaus berechtigter Strafstoß von Schiri Mathias Kruse nicht geahndet wurde. In der 20.Minute geriet man dennoch mit 0:2 ins Hintertreffen. Vorausgegangen war ein Ballverlust, den die Gäste nahezu ungehindert zu ihren Gunsten ausspielen konnte, wo dann erneut Ihle keine großartige Mühe aufwenden musste und völlig blank stehend einschieben durfte.
Bis zu diesem Zeitpunkt gab kein Agieren auf Seiten der SG; selbst das Reagieren fiel teilweise sichtlich schwer. Es war wahrlich kein Augenschmaus, der den Zuschauern da geboten wurde.
Nach einer halben Stunde gab es immerhin eine Art Aufflackern des Offensivspiels. So versuchte sich Göttner von halbrechts; hier konnte der Nebraer Keeper Christian Schmidt jedoch reagieren. Nach eher harmlosen Versuchen von Harley Kriebel und Marco Precht, gab es wieder mal eine Torannäherung durch Kraft, der nach Freistoß von Julian Steinat am langen Pfosten lauernd knapp mit Kopfball verfehlte. Dann war es wieder Göttner, der sich einen Fehlpass der Nebraer Hintermannschaft erlaufen konnte und abzog, wobei hier Schmidt den Ball noch zur Ecke abwehren konnte.
Das beste was die erste Halbzeit aus Sicht der SG zu bieten hatte, war der eminent wichtige Anschlusstreffer in der Schlussminute des ersten Durchgangs. Von Steinat in Szene gesetzt konnte H.Kriebel auf 1:2 verkürzen.
In der zweiten Hälfte gelang es Trainer Christian Gebhardt, dem Spiel durch die eingewechselten Akteure Carsten Skripietz und Conrad Plutz für neue Impulse zu sorgen. Kleines Kuriosum am Rande: Mit Carsten/Max Skripietz und Heiko/Marius Christiani hatten beide Teams ein Vater/Sohn Gespann auf der Wiese.
Immerhin gelang es nun, etwas mehr permanenten Druck aufzubauen, auch wenn die ersten Möglichkeiten durch Kraft, Göttner und H.Kriebel noch verfehlten. Etwas näher kam dann Kraft mit seinen nächsten Versuchen, per Distanzschuss und Kopfball, aber hier konnte Schmidt zugreifen.
Dann genügten wirklich zehn starke Minuten, das Spiel tatsächlich noch zu drehen. So schickte Steinat M.Skripietz in den Sechzehner, wo er etwas unsanft aufs Geläuf gelegt wurde. Nach kurzer Behandlungspause konnte schließlich H.Kriebel den Strafstoß souverän zum Ausgleich verwandeln. Fünf Minuten später passte C. Skripietz auf Sohn Max, der statt den eigenen Abschluss zu suchen, auf H.Kriebel ablegte, dessen Schuss aber geblockt werden konnte, nur um dann bei Göttner zu landen, der schließlich zum 3:2 im langen Eck den Ball unterbrachte. Den schönsten Treffer des Tages erzielte dann Routinier C.Skripietz, der ein Zuspiel von H.Kriebel an der Strafraumgrenze direkt nahm und stramm in die Maschen schweißte.
Die Gäste, personell recht dünn angereist, ergaben sich jedoch noch nicht und konnten sporadisch gar noch für Gefahrenmomente sorgen. Auf der eigenen Seite hätte auch Plutz mit Kopf für die endgültige Entscheidung sorgen können, hier reagierte Schmidt aber wirklich stark. Ein weiterer Treffer wäre aber wohl ein wenig zu viel gewesen.
So kommt man noch einmal ungeschoren davon, auch wenn man sieht, dass jeder Erfolg keine Selbstverständlichkeit ist. Nächste Woche kann man den Beweis antreten, dass so etwas wie Hälfte eins nur ein „Ausrutscher“ war, wenn es auswärts gegen die SG Schönburg/Possenhain-Leißling geht.
Die SG spielte wie folgt: Sven Quandt, Rene´ Kindschuh, Torsten Günther, Mickey Kriebel, Michael Kraft (84.Min: Sven Scholze), Max Skripietz (78.Min: Nico Reimer), Nico Göttner, Felix Schneider (46.Min: Conrad Plutz), Marco Precht (46.Min: Carsten Skripietz), Harley Kriebel (73.Min: Adrian Bditer) und Julian Steinat
Nicht zum Einsatz kamen: Andrej Topala (ETW), Tino Zimmermann, Julius Heinrich und Leon Böhme








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